WILLST DU KUSCHELN?

Die Antwort auf die Frage, wieso er einfach nicht kuscheln will
In diesem Post widmen wir uns genau diesem Thema und ich geb dir Tipps was du machen kannst.


Dein Freund liegt also neben dir, berührt dich nicht und versucht zu schlafen. Natürlich wäre das einfachste du würdest die Situation als die beschreiben die sie ist. Nämlich für ihn ganz normal. Stattdessen gehen dir aber 100 Sachen durch den Kopf. Du fragst dich: Wieso dreht er sich nicht einfach um und nimmt mich in den Arm? Und schon kommen die Gedanken.

”Hab ich irgendwas falsch gemacht? Er hat heut meinen Arsch so komisch angeglotzt. Vielleicht bin ich ihm ja auch einfach zu dick. Aber eigentlich fühl ich mich ja gar nicht dick. Verdammt, ich bin ja auch nicht dick! Naja, super skinny bin ich nicht. Oder hab ich Mundgeruch? Vielleicht nerv ich ihn einfach. Oder denkt er an ne Andere? Ich glaub wir leben uns grad auseinander. Er macht halt auch bloß noch was er will.”

Und während der Typ einfach so da liegt zermarterst du dir so lange deinen Kopf bis du es nicht mehr packst. Drehst dich, machst nen Katzenbuckel, murrst und stöhnst hier und da mal und wartest bis er reagiert. Fehlanzeige. Er reagiert nicht. Für dich das Signal schwerere Geschütze aufzufahren. Also kommen nach ein paar Sekunden (für dich eine gefühlte Ewigkeit) deine eisig kalten Füße zum Einsatz: "Meine Füße sind so kalt, darf ich sie zu dir unter die Decke stecken?". Selten, dass hier ein Kerl nein sagt und so denkst du hat er es endlich begriffen.

Für deinen Typen bedeuten deine kalten Füße folgendes. "Wieso, wenn sie immer kalte Füße hat, macht sie sich nicht einfach ne Wärmflasche? Aber gut, sind eh gleich warm." Thema erledigt. Während du also so neben ihm liegst und deine Füße langsam auftauen, wird dir klar, der liegt immer noch weggedreht neben dir und beachtet dich nicht. Klar, er ist müde und will schlafen.

Und zack, da sind sie wieder die Gummibälle in deinem Kopf. Es kann ja schließlich nur an dir liegen. Und so schwankst du bi-polar zwischen Vorwurf und Rechtfertigung. Das Ganze geht so lang, bis du dich mehr oder weniger mit der Situation abgefunden hast und einschläfst oder den Spieß einfach umdrehst. Also umklammerst du ihn wie ein kleiner Koalabär und nach kurzer Zeit, spätestens wenns unter der Decke zu warm geworden ist, schüttelt er dich ab.

Jetzt gibt es da ja das Phänomen, dass die meisten Beziehungsprobleme mit der besten Freundin oder dem besten Freund besprochen werden. Mit wem sollte man sich auch sonst über seinen Partner auslassen? Deine Freundin hatte dann natürlich schon mal exakt so ne ähnliche Situation erlebt und erzählt dir dann wie es bei ihr war. Was aber bei bei deiner Freundin war, kann man nicht so einfach auf dich ummünzen. Schließlich bist du ja DU und nicht deine beste Freundin. Also wird erstmal alles aus der Kiste geholt was so in den letzten Wochen passiert ist. Natürlich wäre deine beste Freundin nicht deine beste Freundin, würde sie nicht zu dir halten. Schwestern im Geiste und so. Also ist nach kürzester Zeit der Kerl an allem Schuld. Keine Sorge bei uns Typen läuft das genau so.

Aber wenn es immer der andere ist, wie soll man dann wieder zusammen finden?

Beziehungen und Streitigkeiten unterscheiden sich ja eher selten voneinander. Wenn man also genau hinsieht erkennt man verschiedene Muster. Man will was, drückt sich aber nicht klar aus. Klare Ansagen sind aber gerade in Beziehungen wirklich wirklich WIRKLICH essentiell. Dann denkt man, man erfülle irgendwelche Erwartung nicht. Plötzlich ist man enttäuscht weil man eben nicht bekommt was man haben will. Und tadaaa, man fällt in sein Lieblingsmuster: ins Kind. Plötzlich zieht das Unterbewusstsein alle Register. Und wer kennt das nicht, zuerst ist man verletzt, dann zickig, dann traurig, trotzig. Eben alles was bei Mama geholfen hat. Nur kommt jetzt die Ernüchterung: beim Partner hilft das nicht, sondern bewirkt auf langfristige Sicht eher das Gegenteil.

Du willst also wieder mehr Aufmerksamkeit und Liebe. Als Erstes übst du dich mal im durchatmen. Damit meine ich keine Yoga Übungen. Bewahr die Ruhe und hör bewusst auf das was in deinem Kopf aber vor allem in deinem Körper los ist. Die wichtigste Frage die du dir dann selbst stellst ist: "Was will ich wirklich?" Denn das sollte es sein worum es geht – um deinen emotionalen Frieden. Diese Frage beantwortet bringt dich zum nächsten move. Teil dich mit. Klar, unaufgeregt und bloß nicht mit Hintergedanken. Warum erkläre ich kurz: Wir Typen ticken etwas anders als Mädels. Wir gehen Konfrontationen gern aus dem Weg und hören gerne das was wir hören wollen um ja nicht aus unserer Komfortzone zu müssen.

Mir ist so kalt!
Bedeutet also für einen Mann: "Ihr ist kalt. Ich kenn das Gefühl. Fühlt sich nicht gut an. An ihrer Stelle würde ich mir was warmes anziehen." Du wolltest aber eigentlich sagen: "Bitte nimm mich in die Arme und wärme mich." Das Thema Kommunikation kommt nicht nur verbal zu tragen sondern vor allem non-verbal. In einer Partnerschaft tendiert man ja oft dazu den Partner erziehen zu wollen. Hauptsache es läuft immer nach der eigenen Nase. Da werden dann Taktiken angewendet von denen einem schwindlig wird. Angefangen von subtilem Liebesentzug bis hin zu schiefen Blicken oder dem allseits bekannten, überschwänglichem Klammeraffen-Dasein. Das alles passiert immer in der Hoffnung, dass der Partner schon verstehen wird was man eigentlich will. Je länger man sich diese Art und Weise aneignet, desto alltäglicher wird sie und desto mehr gerät das eigentliche Bedürfnis in den Hintergrund. Ehe man sich versieht wird dann aus einer unausgesprochenen Lappalie ein Elefant der einfach nicht mehr verschwinden will und es kommt unweigerlich der Satz:

Wir haben uns auseinander gelebt!

Nein. Ihr habt einfach aufgehört ehrlich miteinander zu reden und seid traurig, dass euer Partner euch nicht mehr als eben Diesen wahrnimmt, weil ihr eure eigenen Bedürfnisse kompromisslos in den Vordergrund stellt. Also bevor du das nächste mal versuchst etwas von deinem Partner zu bekommen: Sprich es klar und liebevoll an. Lass dabei kein Hintertürchen offen sondern sag es wohlwollend und direkt. Nicht durch die Blume. Dann wirst du sehen, dass ihr emotional plötzlich wieder da ankommt wo ihr angefangen habt. Und das ist wunderschön.

Für Männer: Wir verkacken genauso viel. Aber dazu mehr ein einem anderen Post.

Dein Daniel

2024. Vier Jahre Später.

Wie sehe ich das heute? Nun, es sind vier Jahre vergangen und ich reaktiviere meinen Blog. Früher unter dem Namen “Dein Grosser Bruder” und heute in neuem Gewand. Ich glaube der Hauptgrund dafür dass ich den Blog gelöscht habe war, dass ich mir wie ein Heuchler vorgekommen bin. Wir erinnern uns, Pandemie, Lifecoaches sind wie Pilze aus dem Boden geschossen und man konnte eigentlich der “Awareness und Mindfulness Blase” kaum entkommen. Auch heute noch gibt es Coaches die ihr “Handwerk” in Tupperware-Seminar ähnlichen Veranstaltungen erlernen. Ich wollte keiner davon sein. Ich hatte das Gefühl ich maße mir zu viel an. Was geht mich auch an was in deiner Beziehung abgeht, bzw. wer bin ich dass ich dir meine Erfahrungen implementiere. Trotzdem bin ich der Meinung, dass die Erfahrungswerte anderer immer auch ein Stückchen Wahrheit beinhalten. Ich sehe das Thema aus dem Blogpost immer noch genauso. Würde aber Folgendes anfügen: Kenn deine Grenzen. Du musst nicht der fluffige Partner sein der alles der Liebe wegen akzeptiert. Grenzen setzen und dafür sorgen, dass sie eingehalten werden. Denn solange du nicht selbst für dein Seelenwohl sorgst und es dir nicht gut geht, kannst du nicht erwarten, dass ein anderer versteht was in dir vorgeht.

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THE VEHICLE EFFECT